„An Stoffwindeln gefällt mir, dass man Unmengen Müll vermeidet“
Windeln wechseln ist nicht geschlechterspezifisch, die Begegnung am Wickeltisch (oder sonst wo) ist ein elementarer Baustein in der frühkindlichen Bindung und Vertrauensbildung.
In unserer neuen Interviewreihe geben Väter Einblick in ihren Wickelalltag. Den Auftakt machen drei interne „Guru-Papas“. Weiter geht es mit Severine W.s Mann Martin (37). Er steckt noch mittendrin im Windelwechseln. Dabei begeistern die farbigen Muster nicht nur seinen einjährigen Sohn.
Wann begann Deine Stoffwindelkarriere und wie war das erste Mal?
Martin: Da der Umstieg auf Stoffwindeln knapp zwei Wochen nach der Geburt unseres Sohnes erfolgte, als die Nabelklemme abgefallen war, konnte ich mich schrittweise eingewöhnen. Obwohl die Erinnerung an das allererste Wickeln mit Stoffwindeln verblasst ist, fühlte es sich von Anfang an richtig an – trotz meiner anfänglichen Bedenken, ob unser kleiner Mann die neue Wickelmethode akzeptieren würde.
Musste dich Deine Frau davon überzeugen, mit Stoffies zu wickeln?
Ich musste nicht überzeugt werden, die Stoffwindeln sind ja genauso einfach oder schwierig anzubringen wie normale Wegwerfwindeln. Und wegen des Geruchs habe ich Schlimmeres erwartet. Tatsächlich war ich von Anfang an offen für die umweltfreundlichere Alternative, da wir ohnehin versuchen, nachhaltige Entscheidungen in unserem Familienalltag zu treffen.
Was gefällt Dir daran, mit Stoffies zu wickeln und was nicht?
Mir gefällt, dass man Unmengen Müll vermeidet. Was mir nicht immer gefällt: Manchmal verrutscht alles, wenn der Sohnemann zappelt – er lässt sich nur im Stehen wickeln –, dann muss man wieder von vorne anfangen. Pull-up-Windeln wären einfacher. Davon haben wir nur eine. Noch. Außerdem finde ich es bereichernd zu sehen, wie unser Sohn mit den bunten, weichen Stoffwindeln aufwächst und wir gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun können, auch wenn es manchmal etwas mehr Geduld erfordert.
Was ist Deine Lieblingsstoffwindel?
Ich finde die Überhosen von Milovia super, weil sie eine Lasche vorne und hinten für die Einlage bzw. Prefold haben und der Sohnemann die Druckknöpfe nicht aufbekommt. Das finde ich praktisch. Außerdem sind viele Muster und Tiere darauf abgebildet, die ich beim Windelwechseln erklären kann. Sie müssen nicht gefettet werden und als Onesize die Überhose mit und passt lange. Und sie sind eigentlich immer dicht, egal wie schlampig man sie anzieht.
Anmerkung: Milovia Überhosen werden nicht mehr hergestellt. Als Alternative kommt die Doodush in Frage.
Was war Dein bester und was Dein schlimmster Stoffwindelmoment?
Der beste Moment war, als mir der Sohnemann zum ersten Mal die Windel aus der Hand riss und von mir die abgebildeten Tiere erklärt haben wollte. Der schlimmste Moment: Naja, er war sehr braun.
Dein Tipp an andere Väter!
Schaut Euch Eure Mülltonne an. Habt Ihr das Modell mit dem geringsten Fassungsvolumen und den niedrigeren Müllgebühren? Schaut mal nach, wie viel Müll Ihr im Monat vermeiden könntet. Denkt an den Stoffwindelbonus, den viele Städte, Gemeinden oder Landratsämter geben. Und an das gesparte Geld, wenn ihr keine Wegwerfwindeln mehr kaufen müsst!
Du bist Papa und wickelst gerne mit Stoffwindeln? Oder dein Partner ist begeisterter, vielleicht auch ein kritischer Stoffiewickler? Wir freuen uns, wenn Du Deine Erfahrungen mit uns teilst!
Schreibe uns: info@stoffwindelguru.com
Diesen Artikel schrieb für dich Severine, 36, seit Mitte März 2018 Mama eines Jungen. Sie wickelt seit Tag 13 nach der Geburt mit Stoff und hat nach der Neugeborenenzeit ihre Liebe zu Naturmaterialen entdeckt. Sie lebt Nachhaltigkeit, so gut ihr es möglich ist, und teilt ihre Erfahrungen auf Instagram.